TILL
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INTERVIEW MIT TILL LINDEMANN

Vienna Online sprach mit Till Lindemann, über das Album „Mutter“ und die bevorstehende Tournee

Vienna Online: Wie seid ihr mit dem neuen Album zufrieden, und was ist der größte Unterschied zu den ersten beiden?

 

Till Lindemann: Wir sind sehr zufrieden, es ist besser und vor allem reifer als unsere ersten beiden. Der Stil geht eher weg vom Techno zu mehr Akustik-Sachen. So richtig back to the roots. Musikjournalisten sagen oft, es wäre poppiger.

 

Vienna Online: Welchen Hintergrund hat das Lied Mutter? Geht es um ein geklontes Kind?

 

Till Lindemann: Es soll sich jeder seine Interpretation suchen der Text ist absichtlich nicht eindeutig. Aber Deiner Version mit dem geklonten Kind liegt sehr nahe bei meiner.

 

Vienna Online: Habt ihr beim Video „Sonne“ selber Ideen eingebracht?

 

Till Lindemann: Ja, die Idee war von uns, Regisseur Jürgen Haidmann hat uns nur bei der Umsetzung geholfen. Das Lied Sonne war ja eigentlich als Kämpferlied gedacht, für die Klitschkot-Brüder, zum Einzug in den Box-Ring. Es kommt ja auch das Zählen vor: Eins, Zwei... Aber wir wollten dann doch etwas weniger martialisches, weil Videos, die mit Boxen zu tun haben, gibt es ohnehin schon genug – und da sind wir auf die Schneewittchen-Idee gekommen und die hat uns sofort gefallen.

 

Vienna Online: Wie inspiriert Ihr euch, wie kommen Euch Ideen zu den Songs?

 

Till Lindemann: Meine Bandkollegen geben mir meistens eine Arbeitsspur mit nach Hause, die hör ich mir dann bei einer Flasche Wein oft und sehr laut an, und versuche mich reinzulehnen. Ich versuche zu hören, was zu dem Material passt. Bei „Sonne“ wars zum Beispiel so, dass ich klar hören konnte, dass da was aufgeht und dann ists die Sonne geworden.

 

Vienna Online: Ihr seid bekannt für Eure spektakulären Bühnenshows – Könnt ihr schon was verraten, wie die neue Tournee aussehen wird?

 

Till Lindemann: Wir müssen jetzt noch die Promotion fertig machen, dann haben wir nur noch zwei Monate Vorbereitungszeit, aber wir haben schon einen amerikanischen Stagedesigner engagiert und wir werden uns Mühe geben, damit es wieder eine tolle Show wird.

 

Vienna Online: Wieder mit pyrotechnischen Elementen?

 

Till Lindemann: Ja, das gehört zu einer Rammstein-Tournee auf jeden Fall dazu.

 

Vienna Online: Die Presse stellt euch gerne ins rechte Eck – Was unternehmt ihr, um gegen dieses Image anzukämpfen?

 

Till Lindemann: Wir haben es satt, uns in unzähligen Interviews zu rechtfertigen und distanzieren und die Journalisten schreiben dann doch was anderes. Auf der neuen CD ist ein Lied, das ganz klar macht, dass wir mit rechtem Gedankengut überhaupt nichts am Hut haben, nämlich „Links 234“.

 

Vienna Online: Bereut Ihr es heute, dass Ihr zum Video „Stripped“ Bilder von Leni Riefenstahl verwendet habt?

 

Till Lindemann: Nein, weil wir haben die Bilder für künstlerisch wertvoll befunden und sie haben optimal zum Lied gepasst. Man darf Kunst und Politik nicht immer vermischen, Riefenstahl war Künstlerin und wir sind es auch.

 

Vienna Online: Habt ihr musikalische Vorbilder?

 

Till Lindemann: Richtige Vorbilder nicht, aber natürlich sind wir auch beeinflusst worden. Jeder hat so seine Lieblingsbands, meine sind beispielsweise Ministiry, Type-O-Negative, Limp Bizkit und Placebo.

 

Vienna Online: Welche sind eure Lieblings-Homepages?

 

Till Lindemann: Also ich kann da nichts sagen, ich habs nicht so mit der Technik, mir haben meine Bandkollegen auch jetzt unlängst erst ein Handy geschenkt, weil sie mich nie erreicht haben.

 

von Bernhard Degen